
Aktuelles, Veranstaltungen und Informatives
Stiftungsflohmarkt
Schnäppchenjäger aufgepasst! Am Samstag, den 2. September 2023 veranstaltet die Vaterstädtische Stiftung in Hamburg-Eppendorf wieder ihren Stiftungsflohmarkt.
Auf dem Freigelände vor dem Oppenheim Wohnstift in der Frickestraße 26 werden unter dem Motto Kitsch, Kunst und Kurioses eine Vielzahl von besonderen Fundstücken feilgeboten, die in den letzten Jahren bei Wohnungsauflösungen und durch Spenden gesammelt wurden. Aber auch Anwohner aus dem Quartier haben die Möglichkeit, dort mit einen eigenen Standplatz teilzunehmen und so das Angebot zu erweitern. Bei Interesse melden Sie sich unter der Rufnummer 040 456974.
An Unterhaltung und das leibliche Wohl wurde ebenfalls gedacht. Ein Kaffeezelt, eine Grillstation und ein Bierzelt stehen bereit und warten auf hungrige und durstige Gäste. Musikalisch sorgt die Band Mess o' Blues mit tanzbarem Texas Shuffle und Roadhouse Blues im Stil us-amerikanischer Bands auf einer Live-Bühne für ordentlich Stimmung.
Wer also Lust und Zeit hat, sollte dort unbedingt mal vorbeischauen. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr und endet gegen 19 Uhr.
Ausflug in den Botanischen Garten
Am 28.06.2023 organisiert die Vaterstädtische Stiftung für ihre Bewohnerinnen und Bewohner einen Ausflug in den Loki Schmidt Garten in Klein Flottbek. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen im Cafe Knips.
Menschliches
Mehrere frei gewordene Stiftswohnungen sind vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Familien zugeteilt worden.
Historie und Öffentlichkeit
Die Vaterstädtische Stiftung ist eine traditionsbewusste Stiftung und stellt ihre Geschichte auf vielfältige Weise einem breiten Publikum vor. Dazu gehören seit 25 Jahren historische Stadtteilrundgänge und Vorträge in Hamburg wie auch im In- und Ausland. Mit Veranstaltungen wie dem "Tag des offenen Denkmals" 2012 und den "Hamburger Stiftungstagen" 2013 und 2017 konnte vor Ort mehreren hundert Interessenten die Geschichte vorgestellt werden. Auf verschiedenen Veranstaltungen in den Gemeinschaftsräumen der Stifte sind auch die heutigen Bewohner über die Historie ihres Wohnortes informiert worden
Die Geschichte der Vaterstädtischen Stiftung ist, beginnend mit ihrer Gründung 1849 aus dem Geist der Aufklärung heraus, wissenschaftlich erforscht worden. Mit ihren Prinzipien von religiöser Toleranz und demokratischer Gleichberechtigung hat sie neue Maßstäbe im Hamburger Stiftungswesen gesetzt und konnte in den folgenden Jahrzehnten dank der herausragenden Spendentätigkeit jüdischer Bürger zur größten ihrer Art ausgebaut werden. Jüdische und christliche Hamburger Bürger haben sich gemäß des paritätischen Gedankens gemeinsam im Vorstand der Stiftung dafür engagiert. Die einzelnen Stiftsgebäude stehen als Denkmäler der 1849 erlangten Gleichberechtigung der Juden in Hamburg, ganz im Sinne ihrer fortschrittlichen jüdischen Gründerväter, und in ihnen wurden ohne Berücksichtigung des Glaubens bedürftige Bewohner aufgenommen. Diese Erfolgsgeschichte wurde unter dem Nationalsozialismus mit seinen menschenverachtenden Antisemitismus zutieftst erschüttert. Die NS-Gesetzgebung und tiefgreifende Veränderungen innerhalb der Stiftung haben die humanitären Leitsätze in ihr Gegenteil verdreht. Einige jüdische Vorstandsmitglieder und sehr viele jüdische Bewohner sind in den Konzentrationslagern ermordet worden, worauf heute die Stolpersteine hinweisen.
Die Untersuchungen haben ein fragwürdiges Verhalten von zwei Vorstandmitgliedern der seit 1938 "arisierten" Stiftung während der NS-Zeit ans Licht gebracht, worauf der Vorstand vor einigen Jahren einen einstimmigen Beschluss fasste und die mit ihrem Namen bezeichneten beiden Stifte umbenannt hat. Über die Vaterstädtische Stiftung in der Nachkriegszeit ist hingegen noch wenig Konkretes bekannt. Diese Jahre sollen mit einer wissenschaftlichen Untersuchung umfassend erforscht und die Ergebnisse auf dieser Homepage veröffentlich werden.